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Heizen gegen Schimmel – kann ein reduziertes Heizverhalten das Schimmelrisiko erhöhen?

Jeder spricht von Energiekosten sparen. Die Politiker empfehlen, die Temperatur in den Wohnungen zu reduzieren. Doch auch die Nebenwirkungen dieser Maßnahme sollten angesprochen werden. Das Ziel heißt: „Richtig heizen gegen Schimmel“.

Warum sind kalte Räume anfälliger für Schimmel?

Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Wird die Raumtemperatur reduziert, so kühlen die Bauteiloberflächen aus und es steigt die Gefahr für Schimmel in der Wohnung. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Schimmel bildet, von vielen Faktoren abhängig, wie z. B. der Bausubstanz des Hauses; der Feuchteproduktion im Objekt sowie dem Heizen und dem Lüften (Lüften im Winter).

Liegt das Raumklima z.B. im Normalbereich (bei ca. 20 °C und 50 % relativer Luftfeuchte), so kann die raumseitige Oberflächentemperatur auf einer Außenwand mit schlechter Wärmedämmung – je nach Außentemperatur – in der kalten Jahreszeit durchaus auf Temperaturen von deutlich unter 13 °C sinken.

Ähnlich einer kalten Flasche Wasser, die beschlägt, wenn man sie im Sommer aus dem Kühlschrank nimmt, führt die warme Raumluft auf der kühleren Bauteiloberfläche dazu, dass dort die relative Luft-Feuchtigkeit steigt, und so auch das Risiko für Schimmel. Ab Oberflächen-Temperaturen von unter 12,6 °C besteht bei dem o.g. Raumklima eine deutlich erhöhte Gefahr für Schimmelbefall. Ab Oberflächen-Temperaturen von weniger als ca. 9,3 °C, kann es zu Tauwasser auf der Bauteiloberfläche kommen.

Kühlen die Räume „durch nicht Heizen“ oder zu geringes Heizen aus, so führt dies auch zu einem Auskühlen der raumseitigen Wände und Decken. Nimmt die relative Luftfeuchte im Raum – z.B. durch Kochen, Duschen, Baden etc. – zu, so steigt das Risiko für Schimmel in der Wohnung signifikant an.

Schimmel durch erhöhte Raumluftfeuchte - I-O-K
© I-O-K – Erhöhte Raumluftfeuchte führt auf kühlen Oberflächen
zu Schimmel, und im Extremfall zur Tauwasserbildung.

Die ausgekühlten Oberflächen verhalten sich dabei wie eine „kalte Flasche Wasser“. Aufgrund ihrer Temperaturträgheit bleiben sie länger kühl. Dies ist häufig ein Problem in Objekten die nur zeitweise / kurzzeitig effektiv beheizt werden. Die Oberflächen haben nicht die Möglichkeit sich ausreichend zu erwärmen. So führt „nicht heizen“ oder nur zeitweises, jedoch unzureichendes Heizen zur Bildung von Schimmel in den Wohnräumen.

© I-O-K – Schimmelbefall auf ausgekühlten Oberflächen, z.B. in der Heizungsnische sowie hinter einem Schrank.

Eine wichtige weitere Stellschraube zur Vermeidung von Schimmelbefall ist dabei die ausreichende und regelmäßige, effektive Reduzierung der Luftfeuchtigkeit im Raum. Das A und O ist hier das richtige Lüften.

Wie lüften im Winter / Wie lüften zur Vermeidung von Schimmel?

Für den Austausch der feuchten Raumluft, gegen trockenere Außenluft, wird in Abhängigkeit vom Raumvolumen empfohlen, zwei- bis viermal am Tag eine Querlüftung (Stoßlüftung) durchzuführen. Dabei werden idealerweise gegenüberliegende Fenster gleichzeitig ganz geöffnet, da so die Raumluft am schnellsten ausgetauscht wird und die raumseitigen Oberflächen durch das kürzere Lüftungsintervall nicht so stark auskühlen. Positiver Nebeneffekt ist, dass Schadstoffe und verbrauchte Luft abgeführt werden, was die Raumnutzer zusätzlich erfreut.

Das Lüften über gekippte Fenster sollte in der kalten Jahreszeit vermieden werden, da hierdurch nur ein langsamer Luftaustausch erfolgt. Ferner führt ein längeres Lüften mittels Kipplüftung dazu, dass die Räume und die angrenzenden Bauteile verstärkt auskühlen. Die so ausgekühlten Oberflächen erhöhen – entsprechend des oben beschriebenen Effektes – die Gefahr für Schimmelbefall.

In den Räumen sollte auf eine gute Luftzirkulation geachtet werden. Ist die Wohnung sehr vollgestellt oder stehen geschlossene Schränke unmittelbar vor Außenwänden, so kann dort keine Luftbewegung stattfinden, was die Gefahr der Schimmelbildung erhöht. Auch schwere, bodenlange Vorhänge behindern die Luftzirkulation.

Wichtig ist, die Raumluftfeuchten im Auge zu behalten. Hier hilft ein Thermo-Hygrometer, mit welchem die Raumtemperatur und die relative Raumluftfeuchte gemessen werden kann. Kommt es regelmäßig zur Schimmelbildung in Wohnräumen, so gilt das Vorsorgeprinzip, wonach Schimmelpilz-Belastungen zu reduzieren sind, bevor es zu gesundheitlichen Beeinflussungen kommt.

Aus diesem Grunde sollten die Schadenursachen durch einen Gutachter für Schimmelbefall ermittelt, und schadenspezifisch beseitigt werden. Häufig spielt dabei u.a. das Heiz- und Lüftungsverhalten eine wichtige Rolle. Da auch andere Faktoren das Risiko für Schimmelbefall beeinflussen können, sollten die Schadenursachen durch einen Schimmelgutachter / Schimmelexperten oder spezialisierten Baugutachter genauer untersucht werden.

Bei Problemen mit Schimmelbefall oder Fragen zum Heiz- und Lüftungsverhalten sowie der Wärmedämmung in Bezug auf Wärmebrücken – z.B. im Raum Hürth, Frechen, Brühl, Kerpen, Düren, Bergheim, Köln, Bonn, Bergisch Gladbach, Dormagen, Neuss und Düsseldorf – hilft Ihnen I-O-K gerne weiter. Rufen Sie uns einfach an. Wir beraten Sie gerne.

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