• TELEFONKONTAKT:  ✆  0 22 33 – 71 62 455
     

Schimmelpilz und Corona

Uns alle betrifft es. Bereits seit einem Jahr ist Corona das bestimmende Thema. Heimarbeit im „Homeoffice“ und „Homeschooling“ sind nun Alltag. Und damit nicht genug: Dadurch, dass wir alle mehr Zeit zuhause verbringen, steigt das Risiko für Schimmelpilzbefall in den vier Wänden.

Wir sind angehalten die Kontakte zu minimieren und uns auf den engen Familienkreis zu beschränken. Vielen Eltern arbeiten von zuhause aus oder – noch schlimmer – können zurzeit nicht arbeiten. Hinzu kommt, dass auch die Kinder häufig nicht mehr in den Kindergarten oder die Schule dürfen und mehr und mehr zuhause sind.

Dies führt dazu, dass viele Haushalte, in denen früher die ganze Familie morgens die Wohnung/ as Haus verlassen hat, heute oftmals fast 24 Stunden in den vier Wänden verbringen.

Schimmelpilzbefall durch Corona?

So kommt es häufig auch zu Problemen mit Schimmelpilzbefall. Denn je mehr Personen zusammen-kommen, desto mehr Feuchte wird produziert. Typische Feuchtequellen sind Kochen, Duschen, Baden, Atmen und Schwitzen sowie Zimmerpflanzen und das Trocknen leicht feuchter Wäsche. Hinzu kommt, dass viele Menschen jetzt auch zuhause sportlich aktiv sind, wodurch zusätzliche Feuchtigkeit freigesetzt wird.

All dies findet in der Wohnung/ einem Haus und somit in einem mehr oder weniger abgeschlossenen Raum statt. So können gemäß dem Fraunhofer Institut für Bauphysik in einem Haushalt – je nach Aktivität – schnell deutlich mehr als 6 Liter Feuchtigkeit pro Tag zusammenkommen. Untersuchungen der Bauphysiker zeigen zum Beispiel, dass Menschen bei leichter Aktivität ca. 30 bis 40 g Feuchtigkeit pro Stunde an die Raumluft abgeben. Allein durch Kochen und Duschen kommen nochmals ca. 270 g Feuchtigkeit pro Person und Tag dazu. Weitere Feuchte-Quellen sind vorhanden.

Die anfallende Feuchtigkeit muss gezielt abgeführt werden. Passiert dies nicht, so steigt mit zunehmender Feuchte das Risiko für Schimmelpilzbefall.

Typische Anzeichen für Schimmelpilz in der Wohnung

Plötzlich beschlagen die Fensterscheiben in der kalten Jahreszeit von innen und/oder es zeigen sich dunkle Verfärbungen in Eckbereichen, welche vorher nicht auffällig waren. Zum Teil kommt es auch an Kleidungsstücken, Möbeln und Matratzen zur Schimmelbildung, sie riechen muffig oder fühlen sich klamm an.

Kondensatbildung auf Fensterscheiben - I-O-K
Bei deutlich erhöhter Raumluftfeuchte kann es raumseitig zur Kondensatbildung auf Fensterscheiben kommen. Insbesondere hinter nah vor der Scheibe befindlichem Sitzschutz, da sich hier – zwischen Sichtschutz und Scheibe – in der kalten Jahreszeit ein kühleres Luftpolster bildet. © I-O-K
Schimmelpilzbefall in kühleren Eckbereichen - I-O-k
Durch erhöhte Raumluftfeuchten bzw. verstärkte Wärmebrückeneffekte wird die Entstehung von Schimmelpilzbefall in kühleren Eckbereichen begünstigt. © I-O-K
Dunkle Verfärbungen in einer Dusche und Heizungsnische - I-O-K
Dunkle Verfärbungen in Form von Schimmelpilzbefall in einer Dusche bzw. in einer Heizungsnische über einem Heizkörper © I-O-K

Ursachen

Die Ursachen sind vielseitig und treten oftmals in Kombination auf. In diesem Zusammenhang sind z.B. zu nennen:

  • Erhöhte relative Raumluftfeuchten,
    • bedingt durch ein unzureichendes Lüftungsverhalten
    • bedingt durch eine unzureichende Badlüftung
    • bedingt durch zu dichte Wohnräume (Fenster)
  • Ausgekühlte Räume und Bauteile,
    • bedingt durch ein unzureichendes/zu sparsames Heizen
    • bedingt durch nicht ausreichend funktionsfähige Heizkörper
    • bedingt durch ungünstig aufgestelltes Inventar oder Vorhänge
  • Wärmebrücken,
    • welche lokal zu raumseitig reduzierten Bauteiloberflächentemperaturen (BOFT) führen
  • Eine insgesamt unzureichende Wärmedämmung,
  • Eine zu geringe Feuchtepufferung der Baumaterialien und Oberflächen,
  • In Bauteilen mit der Zeit vermehrt angereicherte/ zwischengespeicherte Feuchte
Thermografieaufnahme Schimmelpilz - I-O-K
Thermografie eines Wand-/Bodenanschlussbereiches in dem es
zur Schimmelbildung gekommen ist. © I-O-K

Hohe Raumluftfeuchte vermeiden

Eine wichtige und in der Regel einfach zu beeinflussende Ursache für Schimmelpilzwachstum in Wohnräumen ist die Raumluftfeuchte, welche auf alle Bauteile und Oberflächen einwirkt. Wird sie nicht regelmäßig und effektiv abgeführt, so lässt sich selbst in gut wärmegedämmten Häusern Schimmelpilzbefall nicht vermeiden.

Hinzu kommt, dass bei unzureichendem Lüftungsverhalten das Risiko für eine SARS-CoV-2 Infektion zunimmt. Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass die Räume – insbesondere in Corona Zeiten – häufiger quergelüftet werden. In diesem Zusammenhang findet man z.B. auf der Seite des Umweltbundesamtes:

„… Aerosole sind ein möglicher Übertragungsweg des neuartigen Corona-Virus. Aerosole verteilen sich insbesondere in geschlossenen Innenräumen schnell im gesamten Raum. Regelmäßiges Lüften durch Stoß- und Querlüften oder über Lüftungstechnik in den Räumen kann das Risiko einer Infektion mit SARS-CoV-2 deutlich reduzieren. Dies beschreibt eine aktuelle Stellungnahme der Kommission Innenraumlufthygiene (IRK) am Umweltbundesamt. …“

Ferner gelten die „normalen“ Regeln für das Belüften von Wohnräumen, um erhöhte Raumluftfeuchte zu vermeiden und so das Risiko für Schimmelbildung zu minimieren.

Im Zusammenhang mit der manuellen Fensterlüftung empfiehlt das Umweltbundesamt unter anderem:

„… Räume abhängig von deren Funktion und Nutzung lüften. Beim Fensterlüften die Raumluftfeuchte und Geruchsbelastung beachten.

Als Grundregel gilt, dass Feuchtigkeit und Schadstoffe möglichst am Entstehungsort und während oder unmittelbar nach ihrer Entstehung durch Lüften entfernt werden sollten. …“

„… Für hohe Lüftungsraten sollen die Fenster im zu lüftenden Raum komplett geöffnet werden (Stoßlüftung …). Die Fensterlüftung ist am wirksamsten, wenn man gegenüber liegende Fenster gleichzeitig öffnet (sog. Querlüftung), da dann die Luft am schnellsten gegen Außenluft ausgetauscht wird. …“

„Stoß- und Querlüftung sind die Mittel der Wahl!

Eine Lüftung mittels gekippter Fenster ist deutlich weniger effektiv und müsste über einen erheblich längeren Zeitraum erfolgen. Das lang anhaltende Lüften über Kippstellung der Fenster kann in der kalten Jahreszeit zudem dazu führen, dass der Fensterlaibungs- und Fenstersturzbereich stark auskühlt und es dann an den ausgekühlten Oberflächen zu Kondensation und damit gegebenenfalls zu Schimmelbildung kommt.

Außerdem empfiehlt sich in der kalten Jahreszeit die Kipplüftung über längere Zeiträume nicht, da zu viel Heizenergie verbraucht wird. …“

„… In Räumen mit hoher Feuchtefreisetzung, insbesondere im Bad und in der Küche, die mit Feuchte angereicherte Luft so rasch wie möglich nach der Nutzung durch Lüften ins Freie transportieren! …“

„… Auch Räume lüften, die nur kurz oder fast nicht genutzt werden, wie Flure, Gästezimmer oder Abstellräume! …“

„… Beim Trocknen von Wäsche oder feuchten Handtüchern in geschlossenen Räumen auf ausreichendes, zeitnahes Lüften achten! …“

Hinweis von I-O-K: Sofern eine Waschküche bzw. ein Trockenkeller vorhanden sind, sollten diese genutzt werden, um den zusätzlichen Eintrag von Feuchtigkeit in die Wohnräume, durch die feuchte Wäsche, zu vermeiden.

„… „Restfeuchte“ auf den Wandfliesen nach dem Baden oder Duschen mit einem Wischer abziehen! …“

„… Abluftschächte (mit oder ohne Ventilator) regelmäßig auf einwandfreie Funktion kontrollieren! …“

„… Zur Reduzierung der Feuchtelast in Küchen haben sich Dunstabzugshauben mit Abführung der Abluft ins Freie bewährt…“

Hinzu kommt, dass ältere Objekte – bauzeitbedingt – in der Regel einen geringeren Wärmeschutz aufweisen als moderne Gebäude. So kann es in Gebäuden die wärmedämm- bzw. lüftungstechnisch nicht optimal ausgerüstet sind, bedingt durch erhöhte Feuchtelasten, plötzlich zu Schimmelpilzbefall in Bereichen kommen, die bisher nie betroffen waren.

Aktuelle Probleme mit Schimmelpilz? Ingenieurbüro Oliver Klar informieren!

Wenn Sie Probleme mit Schimmelpilzbefall in Ihren (Wohn-)Räumen oder einem vermieteten Objekt haben, sollten Sie einen Fachmann (Schimmelexperten; Bausachverständigen; Schimmelgutachter) einschalten.

Zum einen gilt bei Schimmelbefall das Vorsorgeprinzip wonach potenziell gesundheitsschädliche Expositionen durch Schimmelbefall zu minimieren sind, bevor es zu Erkrankungen kommt. Zum anderen sollten die Schadenursachen ermittelt und beseitigt werden, um der Zunahme von Schäden entgegen zu wirken und den Wert des Objektes zu erhalten.

Das Ingenieurbüro Oliver Klar (I-O-K) unterstützt/ berät Sie

  • beim Ermitteln der Schadenursachen,
  • beim Dokumentieren von Schäden,
  • wie die Schadenursachen zu beseitigen sind,
  • wie Folgenschäden – z.B. Schimmelbefall – zu beseitigen sind.

Auf Wunsch können wir z.B. Klimalangzeitmessungen durchführen, um das Raumklima zu überprüfen oder anschaulich und für alle nachvollziehbar eine Lüftungsberatung durchführen und Tipps geben, wie man mit relativ einfachen Mitteln die Raumluftfeuchte nachhaltig reduzieren kann.

Egal ob Mieter oder Vermieter, Hausverwaltungen, Gemeinden, Kirchen etc. – wir sind für Sie da!

Rufen Sie I‑O‑K unter ✆ 0 22 33 – 71 62 455 an oder schreiben Sie eine Email!

Kommentare sind geschlossen.